Vom 12. Mai bis 17. Juli 2022 laden wir Sie ein, die Ausstellung „BITTER THINGS – Narative und Erinnerungen transnationaler Familien“ im Kulturpalast Iasi zu besuchen. Das Ausstellungsprojekt wird vom bi`bak Berliner realisiert, von Malve Lippmann (Deutschland) kuratiert und in Iasi vom Deutschen Kulturzentrum Iasi und dem Museum für Geschichte der Republik Moldau des Nationalen Museumskomplexes „Moldau“ Iasi präsentiert.
„BITTER THINGS” ist ein forschungsbasiertes Ausstellungsprojekt von bi`bak, das die Auswirkungen von Arbeitsmigration auf Mutterschaft und Familie aus der Perspektive von Arbeitsmigrantinnen und ihren Kindern untersucht. Ausgehend von Erfahrungen transnationaler Familien aus Vergangenheit und Gegenwart bringt die Installation Erzählungen mit Objekten zusammen, die in den Familien eine zentrale Rolle spielen.
Arbeitsmigration führt weltweit zu neuen Familienmodellen, die häufig transnational organisiert sind. Der familiäre Kontakt wird dabei trotz geografischer Trennung aufrechterhalten. In der Zeit der Anwerbeabkommen in den 1960er Jahren waren viele Eltern gezwungen, ihre Kinder bei Verwandten zurückzulassen. Die Arbeitszeiten waren so vereinnahmend, dass die Kinderbetreuung nicht zu bewältigen war. Heute sind es im europäischen Raum vorwiegend Arbeitsmigrant*innen aus Osteuropa, die ihre Familien verlassen, um in wirtschaftlich besser gestellten Ländern ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Doch wie definiert sich das Verhältnis von Eltern und Kindern neu, wenn Geschenke und materielle Unterstützung an die Stelle von gemeinsamem Erleben treten? Wenn körperliche Nähe hinter Chat und Videotelefonie zurücktreten muss? Wie ergeht es dabei den Kindern und wie ihren Eltern? BITTER THINGS versammelt Positionen zum Thema von den 1960er Jahren bis heute.
bi`bak (Türkisch: Schau mal) ist ein Projektraum mit Sitz in Berlin, mit einem Fokus auf transnationale Narrative, Migration, globale Mobilität und ihre ästhetischen Dimensionen. Das interdisziplinäre Programm von bi’bak bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Gemeinschaft und umfasst Filmvorführungen und Ausstellungen, Workshops sowie musikalische und kulinarische Exkursionen.
Die Ausstellung „BITTER THINGS – Narative und Erinnerungen transnationaler Familien“ kann in dem Zeitraum 12. Mai – 17. Juli 2022, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr im Kulturpalast besichtigt werden.
Das von bi`bak organisiertes Ausstellungsprojekt wird in Iasi vom Deutschen Kulturzentrum und das Museum für Gesichte des Nationalen Museumskomplexes „Moldau“ Iasi mit Unterstützung des Goethe-Instituts präsentiert. Das Konzept und die künstlerische Leitung stammen von Malve Lippmann und Can Sungu (bi`bak Berlin).